Fundamental Analysiert https://www.fundamentalanalysiert.com Fundamental analysiert | Erfolgreich investiert! Sat, 21 May 2022 22:30:30 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.1 https://www.fundamentalanalysiert.com/wp-content/uploads/2021/07/Fundamental_1-2-150x150.png Fundamental Analysiert https://www.fundamentalanalysiert.com 32 32 Investment-Fonds halten so viel Cash wie zuletzt 9/11 https://www.fundamentalanalysiert.com/investment-fonds-halten-so-viel-cash-wie-zuletzt-9-11/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=investment-fonds-halten-so-viel-cash-wie-zuletzt-9-11 Sat, 21 May 2022 22:29:48 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=1412

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Was ist eigentlich das Problem mit der Inflation? https://www.fundamentalanalysiert.com/was-ist-das-problem-mit-der-inflation/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=was-ist-das-problem-mit-der-inflation Wed, 11 May 2022 21:28:23 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=478 Jemand der in den 1990ern oder 2000ern aufgewachsen ist, kennt Inflation als schweres wirtschaftliches Problem wahrscheinlich gar nicht mal wirklich. Was ist also das Problem mit der Inflation? Im Schulunterricht werden die meisten von der Inflation nach dem 1. Weltkrieg und in den 1970er Jahren gehört haben. Man kann die Kosten der Inflation aufteilen. Einerseits […]

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Jemand der in den 1990ern oder 2000ern aufgewachsen ist, kennt Inflation als schweres wirtschaftliches Problem wahrscheinlich gar nicht mal wirklich. Was ist also das Problem mit der Inflation? Im Schulunterricht werden die meisten von der Inflation nach dem 1. Weltkrieg und in den 1970er Jahren gehört haben.

Man kann die Kosten der Inflation aufteilen. Einerseits entstehen Kosten bei erwarteter Inflation. Andererseits gibt es die Kosten der unerwarteten Inflation. Diese entstehen wenn die tatsächliche Inflationshöhe von der erwarteten Inflationshöhe abweicht.

Erwartete Inflation

Für Unternehmen bedeutet eine erwartete hohe Inflation, dass die Unternehmen ständig die Preise für ihre Waren und Dienstleistungen ändern müssen. In Zeiten hoher Inflation neigen die Menschen dazu, weniger Bargeld in Cash zu halten (unter der Annahme, dass es bei Banken Zinsen (Zinsen und Inflation sind historisch positiv miteinander korreliert) gibt).

In einer modernen Wirtschaft mit Internet und zunehmend bargeldlosen Transaktionen sind diese mit der Inflation verbundenen Kosten heute geringer als in der Vergangenheit. Erwartete Inflation wird von den Wirtschaftsakteuren antizipiert und in den Preissetzungsmechanismus integriert.

Unerwartete Inflation

Um die potenziellen Kosten der unerwarteten Inflation zu verdeutlichen, müssen wir uns folgendes vorstellen:

Fiktive Vorstellung

Stellen wir uns eine Welt vor, in der die Inflation bei 15 % pro Jahr liegt. In dieser Welt werden alle Preise in einer Volkswirtschaft perfekt an die Inflation angepasst sind und der technische Fortschritt hat die Probleme der Geldhaltung und der ständigen Preisänderungen beseitigt.

Würden sich die Wirtschaftsakteure in einer solchen Welt für die Inflation interessieren? Wahrscheinlich nicht. Wenn der Durchschnittspreis für Waren und Dienstleistungen um 15 % steigt, dann würden die Gehälter der Menschen und die Preise für Waren und Dienstleistungen um den gleichen Betrag steigen, so dass den Wirtschaftsakteuren der Preisanstieg gleichgültig wäre.

In der Realität sind jedoch nicht alle Gehälter, Löhne, Renten, Preise, Mieten usw. indexiert, so dass die Wirtschaftsakteure sorgfältiger über die Inflation nachdenken müssten.

Was wäre, wenn die Inflation in dieser Welt, in der die Preise nicht mehr perfekt indexiert sind, bei 15 % liegt, aber perfekt vorhersehbar ist? In dieser alternativen Welt müssten die Wirtschaftsakteure über die Inflation nachdenken, aber nicht allzu sehr. Wichtig ist für sie nur, in der Lage sind zu sein, die Auswirkungen der bekannten Inflationsrate auf alle künftigen Preise zu berechnen. Wenn jeder wüsste, dass die Inflation im nächsten Jahr 15 % betragen würde, könnte jeder eine 15-prozentige Gehaltserhöhung aushandeln. Damit bekäme jeder denselben Reallohn. Die Unternehmen könnten die Preise für ihre Waren und Dienstleistungen um 15 % erhöhen. In dieser Welt würde die Erwartung einer 15-prozentigen Inflation zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Reale Welt

Die Wirtschaftsakteure würden sich jedoch in einer Welt, in der nicht alle Preise indexiert sind und in der die Inflation hoch und unvorhersehbar ist, Sorgen über die Inflation machen. Genau dies passierte in vielen entwickelten Volkswirtschaften in den 1970er und 1980er Jahren.

Es ist die unerwartete Inflation, die am kostspieligsten ist. Eine vollständig antizipierte Inflation kann bei Lohnverhandlungen berücksichtigt und in Geschäfts- und Finanzverträgen eingepreist werden. Wenn die Inflation jedoch höher ausfällt als erwartet, profitieren die Kreditnehmer auf Kosten der Kreditgeber, da der reale Wert ihrer Kredite sinkt. Ist die Inflation dagegen niedriger als erwartet, profitieren die Kreditgeber auf Kosten der Kreditnehmer, weil der reale Wert der Schuldenzahlungen steigt. Dies heißt beispielsweise für Dich, dass Deine Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere real an Wert verlieren. Eine Ausnahme stellen hier inflationsgesicherte festverzinsliche Wertpapiere da.

Wenn die Inflation sehr unsicher ist oder stark schwankt, verlangen die Kreditgeber außerdem einen Aufschlag, um diese Unsicherheit auszugleichen. Infolgedessen werden die Kosten für die Kreditaufnahme höher sein, als es sonst der Fall gewesen wäre. Höhere Kreditkosten könnten wiederum die Wirtschaftstätigkeit einschränken, indem sie zum Beispiel von Investitionen abhalten.

Es ist auch möglich, dass die Unsicherheit über die Inflationsentwicklung den Konjunkturzyklus verschlimmert. Inflationsunsicherheit ist das Ausmaß, in dem die Wirtschaftsakteure die künftigen Inflationsraten als schwer vorhersehbar ansehen.

Der Autohersteller als Beispiel

Denken wir an einen Autohersteller. Der Autohersteller schaut eines Tages auf den Markt für Autos und stellt fest, dass der Marktpreis für Autos um 15 % gestiegen ist. Der Autohersteller geht davon aus, dass die Nachfrage nach Autos gestiegen oder das Angebot zurückgegangen ist. Um von den neuen, höheren Preisen zu profitieren, erweitert der Hersteller die Fabrik, stellt mehr Arbeiter und Angestellte ein. Folglich produziert er mehr Autos.

Nachdem er nun die Produktion des Werks erhöht hat, versucht er, die zusätzlich produzierten Autos zu verkaufen. Jedoch muss der Autohersteller feststellen, dass es keine zusätzliche Nachfrage nach Autos gibt. Stattdessen ist der 15-prozentige Anstieg der Autopreise wurde durch einen allgemeinen 15-prozentigen Anstieg aller Verbraucherpreise in der gesamten Wirtschaft verursacht. Der Hersteller stellt fest, dass er überschüssige Lagerbestände, überschüssige Fabrikkapazitäten und zu viele Arbeiter hat. Also drosselt er die Produktion, entlässt einen Teil der Belegschaft und stellt fest, dass er für lange Zeit nicht in neue Anlagen oder Maschinen investieren muss.

Dieses Beispiel verdeutlicht die potenziell destabilisierenden Auswirkungen einer unerwarteten Inflation. Es zeigt, wie eine unerwartete Inflation den Informationsgehalt der Marktpreise für die Wirtschaftsakteure verringern kann. Wenn wir dieses Beispiel hochrechnen, dürfte es nicht allzu schwer sein, sich vorzustellen, wie unerwartete Erhöhungen oder Senkungen des allgemeinen Preisniveaus dazu beitragen können, wirtschaftliche Aufschwünge und Zusammenbrüche zu verschärfen – und in einigen Extremfällen sogar zu verursachen.

Kosten der unerwarteten Inflation

Eine unvorhergesehene und hohe Inflation hat Auswirkungen auf reale Dinge wie Beschäftigung, Investitionen und Gewinne haben kann und dass daher die Kontrolle der Inflation eines der Hauptziele der makroökonomischen Politik sein sollte.

Unerwartete Inflation kann also:

  • zu ungerechten Vermögensübertragungen zwischen Kreditnehmern und Kreditgebern führen (einschließlich Verlusten bei den Ersparnissen);
  • zu Risikoprämien bei Kreditzinsen und den Preisen anderer Vermögenswerte führen; und
  • den Informationsgehalt der Marktpreise verringern.

Welche Anlageklassen schützen vor Inflation?

Nachdem wir die Kosten der Inflation kennen gelernt haben, stellt sich natürlich die Frage, wie man sich vor der Inflation schützen kann, wenn die eigenen Inflationserwartungen höher sind, als die Markterwartungen.

Möglichkeiten sich vor der Inflation zu schützen erstrecken sich auf verschiedene Anlageklassen. Oftmals werden “reale Werte” genannt. Darunter versteht man beispielsweise Aktien, Immobilien, Infrastruktur-Investments und Rohstoffe. Eine Alternative stellen, wie oben genannt, festverzinsliche Wertpapiere dar, die inflationsindexiert sind.

Inflation als Vermögenssteuer für Jedermann?

Ein weiterer Aspekt bezüglich der Inflation ist die steuerliche Position. In der nachfolgenden Podcast-Folge gehe ich der Frage nach, ob es mit der Inflation nicht längst bereits eine Vermögenssteuer für jedermann gibt.

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Dein Weg zu Deinem persönlich optimalen Portfolio https://www.fundamentalanalysiert.com/dein-weg-zu-deinem-persoenlich-optimalen-portfolio/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=dein-weg-zu-deinem-persoenlich-optimalen-portfolio Tue, 10 May 2022 22:05:39 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=329 Deinen Portfolio-Aufstellungsprozess musst Du Dir wie einen Weg mit verschiedenen Etappen vorstellen. In diesem Artikel möchte ich Dir diese verschiedenen Etappen vorstellen. Das Portfolio – das zu Dir passt! Wenn Du Dich auf diesen Weg begibst, fragst Du Dich sicherlich welche Eigenschaften Dein persönlich optimales Portfolio aufweisen sollte. Dein persönlich optimales Portfolio sollte zunächst Deine […]

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Deinen Portfolio-Aufstellungsprozess musst Du Dir wie einen Weg mit verschiedenen Etappen vorstellen. In diesem Artikel möchte ich Dir diese verschiedenen Etappen vorstellen.

Das Portfolio – das zu Dir passt!

Wenn Du Dich auf diesen Weg begibst, fragst Du Dich sicherlich welche Eigenschaften Dein persönlich optimales Portfolio aufweisen sollte. Dein persönlich optimales Portfolio sollte zunächst Deine gewünschten Rendite- und Risiko-Eigenschaften abbilden. Es sollte im Einklang mit Deinen Anlagezielen, Deinem Anlagehorizont, Deinen Liquiditätspräferenzen und Deinen Anlagebeschränkungen stehen.

Die Grundlage für Deine Geldanlage sind natürlich Deine persönlichen finanziellen Verhältnisse. Dabei sollte man nicht nur auf bestehendes Vermögen und mögliche Verbindlichkeiten beschränken. Empfehlenswert ist die Aufstellung einer vollständigen ökonomischen, persönlichen Bilanz. Diese integriert neben den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten auch alle nicht-finanziellen Vermögenswerte. Dein Humankapital wird oftmals – gerade wenn Du eher jünger bist – größer sein, als Dein Finanzkapital. Unter Humankapital verstehen wir den Gegenwartswert Deines zukünftigen Erwerbseinkommens sowie Deines Renteneinkommens. Zu den nicht-finanziellen Portfolioverbindlichkeiten können der Gegenwartswert des erwarteten Verbrauchs gehören.

Das beste für Dich rausholen

Für die persönlich optimale Portfolio-Aufstellung ist eine klare Anlagephilosophie und ein konsistenter Anlageprozess notwendig. Deine Risikobereitschaft und Deine Risikotragfähigkeit sollten so effizient wie möglich eingesetzt werden. Die Kosten für Dein Portfolio sollten – in Abhängigkeit von der gewählten Strategie – so niedrig wie möglich sein.

Die Grundlage einer jeden Geldanlage ist ein Verständnis über die verschiedenen Anlageklassen. Du solltest verstehen was Aktien, festverzinsliche Wertpapiere oder alternative Anlageformen sind. Ebenso solltest Du verstehen wie risiko- und ertragreich die verschiedenen Anlageklassen sind.

In der Volkswirtschaft gibt es den Spruch “There is no such thing as a free lunch” – dem widerspreche ich an einer Stelle! Bei der optimalen Portfolio-Aufstellung. Diese hilft Dir mithilfe von Diversifikation Deinen Ertrag pro gegebener Risikoeinheit zu maximieren. Hinter der Diversifikation steckt die Korrelation. Sind Anlageklassen hoch korreliert, dann ist der Diversifikationsvorteil gering.

Ein Anlage-Portfolio besteht gewöhnlich aus verschiedenen Anlageklassen.

Etappe 1

Die grundsätzliche Festlegung Deiner Portfolio-Aufstellung erfolgt im Rahmen Deiner strategischen Portfolio-Aufstellung (Etappe 1). In diesem Artikel erkläre ich Dir wie dieser Prozess aussieht und wie Du ihn am besten angehst. Im Rahmen der strategischen Portfolio-Aufstellung bindest Du Deine Erwartungen zur Kapitalmarktentwicklung auf lange Sicht mit ein.

Etappe 2

Im Rahmen Deiner taktischen Portfolio-Aufstellung bindest Du nun auch Deine Erwartungen an den Kapitalmarkt auf kurze Frist ein. Die taktische Portfolio-Aufstellung stellt Etappe 2 auf Deinem Weg zu Deinem persönlich optimalen Portfolio dar. Hier entscheidest Du ob Du von Deiner persönlich optimalen langfristigen (strategischen) Portfolio-Aufstellung für einen kurz- bis mittelfristigen Zeitraum abweichen möchtest, um kurzfristig einen Mehrertrag bei gegebener Risikopräferenz zu erzielen.

Wenn Du diese beiden Etappen absolviert hast, solltest Du grundsätzlich erst einmal gut aufgestellt sein. Dir sollte bewusst sein, dass die erste Etappe das Fundament darstellt und grundsätzlich als wichtiger anzusehen ist, als die zweite Etappe.

Etappe 3

Im Zeitverlauf solltest Du regelmäßig Deine optimale strategischen Portfolio-Aufstellung sowie Deine taktische Portfolio-Aufstellung überprüfen. Es ist unwahrscheinlich, dass die anfänglich optimale Portfolio-Aufstellung für Deine gesamte Lebensdauer anwendbar ist. Ebenso können sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern und somit zu anderen Erwartungen an die Kapitalmarktentwicklung führen. Optimal wäre es Deine Portfolio-Aufstellung regelmäßig zu überprüfen. Eine eine Überprüfung sollte auch stattfinden, wenn eine Änderung Deiner Ziele oder Beschränkungen gibt. Dieser Schritt Stellt Etappe 3 auf Deinem persönlichen Weg dar.

Etappe 4

Nach der regelmäßigen Überprüfung Deiner persönlich optimalen Portfolio-Aufstellung folgt die Portfolio-Neugewichtung. Diese kann einerseits Folge der regelmäßigen Portfolio-Überprüfung sein. Andererseits kann Deine strategische und/oder taktische Portfolio-Aufstellung auch beibehalten werden und trotzdem eine Portfolio-Neugewichtung notwendig sein. Dies ist dann der Fall, wenn sich die Werte in Deinem Portfolio so entwickeln, dass die Anlageklassen den in der strategischen oder taktischen Portfolio-Aufstellung festgelegten Anteil über- oder unterschreiten. Diese 4. Etappe im Laufe Deines Lebens als Portfolio-Inhaber sollte ebenso nicht unterschätzt werden.

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Der Euro stürzt massiv gegenüber dem US-Dollar ab! Warum ist das so? https://www.fundamentalanalysiert.com/der-euro-stuerzt-massiv-gegenueber-dem-us-dollar-ab-warum-ist-das-so/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=der-euro-stuerzt-massiv-gegenueber-dem-us-dollar-ab-warum-ist-das-so Sun, 01 May 2022 13:09:37 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=1204 Der Euro zuletzt gegenüber dem US-Dollar den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht. Nachfolgend erkläre ich, wie dies mit der Zentralbankpolitik der EZB und der FED zusammenhängt und was das für die zukünftige Entwicklung von Inflation und Geldanlage bedeutet. Quelle: Tagesschau.de; 29.04.2022 Entscheidend für die Entwicklung von Wechselkursen sind vier Faktoren: Nominal-Zinsniveau Inflationsniveau wirtschaftliche […]

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Der Euro zuletzt gegenüber dem US-Dollar den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht. Nachfolgend erkläre ich, wie dies mit der Zentralbankpolitik der EZB und der FED zusammenhängt und was das für die zukünftige Entwicklung von Inflation und Geldanlage bedeutet.

Quelle: Tagesschau.de; 29.04.2022

Entscheidend für die Entwicklung von Wechselkursen sind vier Faktoren:

  • Nominal-Zinsniveau
  • Inflationsniveau
  • wirtschaftliche Stärke des Währungsraumes
  • Interventionen der Zentralbanken

Wenn es im US-Dollar-Währungsraum höhere Zinsen gibt, als im Euro-Währungsraum, dann steigert dies den Anreiz in US-Dollar sein Geld anzulegen. Wenn es im US-Dollar-Raum eine höhere Inflation gibt als im Euro-Raum, senkt dies den Anreiz sein Geld in US-Dollar anzulegen. Wenn man für sein Geld weniger bekommt als zuvor, ist das zweifelsfrei negativ.

Diese beiden Faktoren kann man zusammennehmen und auf den Realzins schauen. Also auf den Zinssatz minus der (erwarteten) Inflation. Wenn der Realzins im US-Dollar-Raum höher ist als im Euro-Raum steigt der Anreiz sein Geld in US-Dollar anzulegen.

Wenn in einem Währungsraum ein stärkeres Wirtschaftswachstum erwartet wird, dann sind die Investitionschancen in diesem Währungsraum höher als in dem anderen Wirtschaftsraum. Dies zieht Kapital an und stärkt den Währungsraum mit dem höheren (erwarteten) Wirtschaftswachstum.

Wenn die Zentralbank des Euro-Währungsraumes US-Dollar verkauft, um Euros zu kaufen, steigert dies den Wert des Euros.

Kapitalmärkte agieren aufgrund von Erwartungen und versuchen die Zukunft zu prognostizieren. Eine Zentralbank stärkt das Vertrauen in die eigene Währung gegenüber einer anderen, in dem sie nicht zulässt, dass die Inflation zu sehr steigt und der Realzins niedriger ist als in einem anderem Währungsraum.

Das kumulierte Ergebnis der Prognosen des Kapitalmarktes bezüglich der Nominalzinsentwicklung wird deutlich durch eine Analyse von Futures. Futures sind Terminkontrakte. Sie verpflichten den Verkäufer dazu ein gewisses Gut an einem bestimmten Zeitpunkt zu liefern und den Käufer ein Gut an einem bestimmten Zeitpunkt zu einem festgesetzten Preis zu kaufen. Sie werden an den Börsen gehandelt. Mit ihnen ist es möglich zu sehen, welche Meinung die Marktteilnehmer zu einer zukünftigen Zinsentwicklung haben. Wenn Futures zeigen, dass die Kapitalmarktteilnehmer zu dem Ergebnis kommen, dass der Leitzins der Zentralbank zum Jahresende 1% höher liegt als zurzeit, dann hat die Zentralbank effektiv vermittelt, dass es in der Zukunft Zinssteigerungen um circa 1% geben wird.

Was bedeutet das nun für die Währungsentwicklung? Wenn der Kapitalmarkt erwartet, dass das (Real-)Zinsniveau zum Jahresende in der einen Währung höher sein wird als in der anderen Währung, dann profitiert die Währung mit dem höheren erwarteten Zinsniveau.

Wenn das Agieren der Zentralbanken sich unterscheidet (bei einem gleichen Inflationsniveau) wird sich der Währungskurs verändern.

Aktuell preisen die Märkte für den US-Dollar-Raum zum Jahresende ein Zinsniveau von 3 – 3,25% ein. Für den Euro-Raum preisen die Märkte allerdings nur eine Zinssteigerung von unter einem Prozent ein. Das Zinsniveau im Euro-Raum würde dann auf circa 0,5% (aktuell ist es negativ) steigen.

Im April lag die Inflation in der Eurozone bei 7,5% und in den USA bei 6,6%. Wenn das Inflationsniveau zum Jahresende auf demselben Niveau bleiben würde, liegt der Realzins in den USA bei circa – 3,35% bis – 3,6%. In der Eurozone hingegen bei – 7%.

Diese Erwartungen werden zeitnah in die Entwicklung der Wechselkurse eingepreist. Dies ist zusammen genommen mit der gefährdeten wirtschaftlichen Entwicklung in Europa durch den Krieg Russlands gegenüber der Ukraine eine starke Erklärung dafür, warum der Euro gegenüber dem US-Dollar zurzeit massiv an Wert verliert.

Bedenken sollte man auch, dass höhere Nominalzinsen das Inflationswachstum begrenzen können.

Solange die EZB dem Kapitalmarkt nicht glaubhaft vermitteln kann, dass sie etwas gegen die immer höhere Inflation tun wird (so wie die amerikanische FED es so langsam begonnen hat), wird der Euro es gegenüber dem US-Dollar schwer haben.

Was bedeutet das? Das bedeutet, dass alle Importe von Gütern, die in US-Dollar gehandelt werden für den Konsumenten im Euro-Währungsraum teurer werden. Beispielsweise Roh-Öl (was wiederum zu steigenden Benzinpreise in Euro im Euro-Währungsraum führt). Aber auch für die Geldanlage hat das Implikationen, wenn man Geld in US-Dollar angelegt hat, dann verzeichnet man (in Euro gerechnet) einen Währungsgewinn (der zu versteuern ist…).

Höhere Importpreise treiben dann wiederum die Inflation im Inland. Ein Teufelskreislauf.

Der Wohlstand im Euro-Währungsraum wird von der EZB massiv aufs Spiel gesetzt. Jeder, der Geld in nominalen Werten auf Euro hält, wird arg in Mitleidenschaft gezogen. Ein realer Wertverlust von 7% bedeutet, dass die eigene Kaufkraft innerhalb von 10 Jahren sich fast halbiert.

Was kann man dagegen tun? Eine persönlich optimale Portfolioaufstellung baut diese Erwartungen an den Kapitalmarkt im Rahmen der strategischen wie auch der taktischen Portfolioaufstellung ein. Im Zuge dieser strategischen – also langfristigen – wie auch taktischen – also kurzfristigen – Portfolioaufstellung werden Erwartungen für die verschiedenen Kapitalmärkte und Anlageklassen gebildet.

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Aktive vs passive Aktieninvestition https://www.fundamentalanalysiert.com/aktive-vs-passive-aktieninvestition/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=aktive-vs-passive-aktieninvestition Fri, 14 Jan 2022 22:06:21 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=409 Aktive Geldanlage in Aktien Das Ziel einer aktiven Geldanlage in Aktien liegt darin einen festgesetzten Vergleichsindex zu übertreffen (beispielsweise den MSCI World Index). Der Erfolg wird an einer Überrendite gegenüber dem festgesetzten Vergleichsindex gemessen. Aktive Aktienanlagen zielen darauf ab einen Index, eine passive Benchmark, zu übertreffen. Die aktive Aktienanlage erfolgt gewöhnlich durch die Investitionen in […]

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Aktive Geldanlage in Aktien

Das Ziel einer aktiven Geldanlage in Aktien liegt darin einen festgesetzten Vergleichsindex zu übertreffen (beispielsweise den MSCI World Index). Der Erfolg wird an einer Überrendite gegenüber dem festgesetzten Vergleichsindex gemessen.

Aktive Aktienanlagen zielen darauf ab einen Index, eine passive Benchmark, zu übertreffen. Die aktive Aktienanlage erfolgt gewöhnlich durch die Investitionen in aktiv gemanagte Aktienfonds. Daneben hat jeder Anleger die Möglichkeit durch selbstständigen Aktienkauf aktiv am Kapitalmarkt teilzunehmen.

Fundamental vs. Quantitativ

Man unterscheidet bei aktiven Aktienfonds zwischen fundamentalen und quantitativen Ansätzen. Diese Unterschiede sind hier beschrieben.

Top-Down vs. Bottum-Up

Ebenso wird bezüglich der gewählten Strategie bei aktiven Geldanlagen in Aktien unterschieden. Die gewählte Strategie kann als Bottom-Up oder Top-Down klassifiziert werden. In diesem Beitrag habe ich die verschiedenen Strategien zusammen gefasst.

Passive Geldanlage in Aktien

Das Ziel einer passiven Geldanlage ist nicht eine bessere Performance als ein festgesetzter Vergleichs-Index (beispielsweise der S&P 500), sondern die ziemlich genaue Abbildung des Indexes. Der Erfolg der passiven Geldanlage wird an der Abweichung zum ausgewählten Index gemessen.

Eine Anlage in passiver Form in Aktien kann durch gepoolte Anlagen, auf Derivaten basierenden Strategien oder durch separat verwaltete indexbasierte Portfolios vorgenommen werden.

Zu denn generellen Vorteilen der passiven Geldanlage in Aktien zählen gewöhnlich geringe Verwaltungskosten für die Aktienanlage als bei der aktiven Geldanlage in Aktien.

Gepoolte Anlagen: Passive Investmentfonds vs. ETFs

Zu den gepoolten Anlagen gehören zeitlich unbefristete Investmentfonds, mit passiver Anlagestrategie, und ETFs. Passive Investmentfonds bilden einen Index ab und folgen diesem nach festgesetzten Regeln. ETFs unterscheiden sich von passiven Investmentfonds darin, dass sie, wie einzelne Aktien, börsengehandelt sind.

Sowohl passive Investmentfonds als auch ETFs haben aufgrund ihres passiven Ansatzes niedrige Kosten. Die Vorteile von ETFs gegenüber passiven Investmentfonds liegen darin, dass sie innerhalb eines Tages gehandelt werden können. Passive Investmentfonds werden hingegen nur zum täglichen Börsenschluss gehandelt. Darüberhinaus müssen ETFs – anders als passive Investmentfonds – keine Aktien als Reaktion auf Rücknahmeanträge von Aktionären verkaufen. In Abhängigkeit von dem Wohnsitz entfallen dadurch die steuerpflichtigen Gewinne aus dem Verkauf von Aktien, denen die Aktionäre bei passiven Investmentfonds in manchen Ländern ausgesetzt sind. Zu den Nachteilen gehören höhere Transaktionskosten durch Provisionen und die Geld-Brief-Spanne sowie die mögliche Illiquidität einiger ETF-Sekundärmärkte.

Passives Aktieninvestment basierend auf Derivaten

Ein passives Aktieninvestment kann auch mit dem Einsatz von Derivaten (Optionen, Futures und Swap-Kontrakte) erreicht werden. Diese Derivate bilden die Risiko-Ertrags-Performance eines Index nach.

Derivate können genutzt werden um ein existentes Risiko- und Renditeprofil an einen ausgewählten Index anzupassen. Beispielsweise könnte das Ansinnen sein das eigene Portfolio in der Frage der Abhängigkeit von der Marktentwicklung an einen Index anzupassen.

Ebenso können im Zuge einer Portfolio-Anpassung Derivate genutzt werden, um effizient und kostengünstig die Wiederherstellung der Abbildung eines Index zu gewähren. Auch ein etwaiges Währung-Risiko kann durch den Einsatz von Derivaten auf das gewünschte Maß angepasst werden.

Separat verwaltete indexbasierte Portfolios

Separat verwaltete aktienindexbasierte Portfolios halten alle im Index enthaltenen Aktien oder eine repräsentative Auswahl.

Passiv verwaltete indexbasierte Aktienportfolios können wie folgt konstruiert werden:

  • Vollständige Abbildung des Indexes durch das Halten aller Wertpapiere im Index im richtigen prozentualen Verhältnis (Vorteil: Geringere Abweichung vom Index; Nachteil: Höhere Transaktionskosten )
  • Halten einer Stichprobe von Wertpapieren auf der Grundlage repräsentativer Merkmale (beispielsweise das Halten von Adidas für die Sportartikelhersteller statt dem Halten von Nike, Billabong, Columbia Sportswear & Co.) (Vorteil: Geringere Kosten; Nachteil: Abweichung vom Index möglich)
  • Optimierung zur Maximierung erwünschter Merkmale bei gleichzeitiger Minimierung unerwünschter Merkmale

Gründe für eine aktive Geldanlage in Aktien

Die Unterscheidung scheint relativ klar zu sein, doch in der Realität können die Strategien diese Unterscheidung verwischen. Es kann beispielsweise sein, dass die Strategie den Index recht genau nachbildet und nur eine begrenzte Abweichungen zulässt, um einen gewissen Mehrwert zu schaffen. Aktives Investieren ist risikoreicher, da der Manager auch ein schlechteres Ergebnis als die Benchmark erzielen kann und höhere Kosten die Rendite mindern. Zu den Gründen für die Umstellung auf aktives Management gehören:

  • Vertrauen in den spezifischen Manager und sein Fachwissen bzw. seine Fähigkeiten.
  • Individuelle Präferenzen, die nicht von passiven Produkten abgebildet werden (können).
  • Stil: Wachstumsstrategien werden oftmals geeigneter für aktives Management angesehen, da spezifische Wachstumschancen von Unternehmen ermittelt werden müssen. Value-Strategien gelten hingegen eher als passiv.
  • ESG-Überlegungen können einen aktive Geldanlage befürworten. Der Einsatz von Screening und anderen Techniken kann einen aktiven Manager erfordern.

Gründe für eine passive Geldanlage in Aktien

Die passive Geldanlage wird vor allem dann gewählt, wenn man persönlich davon überzeugt es, dass es mit einem aktiven Management langfristig nicht möglich ist einen Referenz-Index (Benchmark) zu übertreffen. Ebenso spielen die Kosten eines aktiven Managements eine große Rolle bei der Entscheidung für eine passive Geldanlage in Aktien. Die passive Abbildung einer Benchmark ist mit viel geringerem Aufwand verbunden als das aktive Management eines Fonds oder Portfolios. Daher sind die Kosten für die passive Geldanlage auch geringer.

Eine passive Geldanlage ist mit einem geringen Risiko verbunden als eine aktive Geldanlage. Das spezifische Risiko von Fehlentscheidungen eines Managers ist nicht gegeben. Ebenso könnte das Risiko bestehen, dass Schlüsselpersonen, die einen Fonds managen, die Wertpapierfirma verlassen.

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Strategien der aktiven Aktienanlage https://www.fundamentalanalysiert.com/fundamentale-vs-quantitative-ansaetze/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=fundamentale-vs-quantitative-ansaetze Thu, 13 Jan 2022 22:31:08 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=954 Fundamental Fundamentale Ansätze sind subjektiv und beruhen auf dem Ermessen und der Einschätzung von Analysten. Ein Analyst bildet sich ein fundiertes Wissen über Unternehmen, Märkte und Volkswirtschaften. Anschließend nutzt er seine Fähigkeiten und Erfahrungen, um den als angemessenen Wert der Aktie zu ermitteln. Im Zuge dessen werden die Jahresabschlüsse des Unternehmens sowie Bewertungen des Managementteams, […]

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Fundamental

Fundamentale Ansätze sind subjektiv und beruhen auf dem Ermessen und der Einschätzung von Analysten. Ein Analyst bildet sich ein fundiertes Wissen über Unternehmen, Märkte und Volkswirtschaften. Anschließend nutzt er seine Fähigkeiten und Erfahrungen, um den als angemessenen Wert der Aktie zu ermitteln. Im Zuge dessen werden die Jahresabschlüsse des Unternehmens sowie Bewertungen des Managementteams, des Geschäftsmodells und der Positionierung in der Branche verwendet, um eine Einschätzung über das Unternehmen vorzunehmen.

Diese fundamentalen Erkenntnisse werden zur Erstellung von Prognosen verwendet. Investitionsmöglichkeiten denen eine hohe Realisierungswahrscheinlichkeit beigemessen wird erhalten ein höheres Gewicht im Portfolio. Im Vergleich zum quantitativen Ansatz wird es wahrscheinlich weniger verschiedene Aktien im Portfolio geben. Dementsprechend wird die Allokation für jede einzelne Aktie größer sein. Die Risiken dieser Strategie liegen auf der Ebene des einzelnen Unternehmen. Wenn der Analyst den wahren Wert falsch eingeschätzt hat oder wenn der Markt die Fehlbewertung nicht erkennt. Der Manager mit einem fundamental Ansatz überwacht kontinuierlich die Aktienpositionen und nimmt jederzeit eine Neugewichtung entsprechend seiner aktuellen Einschätzung vor.

Quantitative Analyse

Quantitative Ansätze sind objektiver Natur und stützen sich auf Modelle, die systematische Regeln für die Auswahl von Anlagen erstellen. Aufgrund statistische Modellierung, die in der Regel auf großen Datenmengen beruht, werden Investitionsentscheidungen getroffen. Historische Daten werden genutzt, um Beziehungen zwischen Aktienrenditen und Faktoren zu ermitteln, die eine Vorhersagekraft haben. Diese Variablen können sich auf die Bewertung des Unternehmens (z.B. Kurs-Gewinn-Verhältnis), die Größe des Unternehmens (z.B. Marktkapitalisierung), die finanzielle Situation (z.B. Verschuldungsgrad), die Branche oder auf den aktuellen Kurs der Aktie (z.B. Kursmomentum) beziehen.

Quantitative Manager konzentrieren sich auf die Identifizierung von Beziehungen zwischen Renditen und Faktoren in einer großen Gruppe von Wertpapieren und verteilen ihre Einsätze auf bestimmte Faktoren auf kleinere Positionen in einer größeren Anzahl von Beständen. Die Portfoliooptimierung dient dazu, die Gewichtung im Portfolio so festzulegen, dass ein Mehrertrag gegenüber einem passiven Index erwirtschaftet wird. Die Risiken der Strategie liegen auf der Portfolioebene, wenn die Faktoren nicht die vom Modell vorhergesagte Performance liefern. Der quantitative Manager nimmt in vorher festgelegten Intervallen automatisch eine Neugewichtung nach systematischen Regeln der Strategie vor.

Die Übergänge zwischen Fundamentalanalyse und quantitativer Analyse können durchaus fließend sein. Ein Fundamentalmanager kann quantitative Techniken wie die Modellierung des freien Cashflows, Screening oder der Regression einsetzen, um seine Meinung zu begründen. Ebenso kann ein Manager mit einem quantitativen Ansatz Daten mit einbeziehen, die sich auf grundlegende Unternehmensinformationen in den Jahresabschlüssen beziehen. Das Wichtigste ist, dass fundamentale Investitionen eher auf einer Meinung beruhen, während quantitative Investitionen eher auf Regeln beruhen, die aus datengestützten Modellen abgeleitet werden.

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Ablauf eines Konjunkturzyklus https://www.fundamentalanalysiert.com/wie-verlaeuft-ein-konjunkturzyklus-und-beeinflusst-er-kurz-und-langfristige-erwartungen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=wie-verlaeuft-ein-konjunkturzyklus-und-beeinflusst-er-kurz-und-langfristige-erwartungen Thu, 13 Jan 2022 22:12:19 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=496 Für die Festlegung der langfristigen Erwartungen wird gewöhnlich die Trendwachstumsrate herangezogen. Die langfristigen Erwartungen an den Kapitalmarkt spielen vor allem bei der strategischen Portfolio-Aufstellung eine Rolle. Langfristig gleichen sich normalerweise Abweichungen von der Trendwachstumsrate durch den Konjunkturzyklus aus. Um kurzfristige Einschätzungen abzugeben, kann es allerdings durchaus sinnvoll sein die aktuellen Abweichungen von der Trendwachstumsrate zu […]

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Für die Festlegung der langfristigen Erwartungen wird gewöhnlich die Trendwachstumsrate herangezogen. Die langfristigen Erwartungen an den Kapitalmarkt spielen vor allem bei der strategischen Portfolio-Aufstellung eine Rolle.

Langfristig gleichen sich normalerweise Abweichungen von der Trendwachstumsrate durch den Konjunkturzyklus aus. Um kurzfristige Einschätzungen abzugeben, kann es allerdings durchaus sinnvoll sein die aktuellen Abweichungen von der Trendwachstumsrate zu erkennen. Schwankungen des Wirtschaftswachstums über kurze bis mittlere Zeithorizonte werden häufig mit dem Konjunkturzyklus in Verbindung gebracht.

Kurzfristige Einschätzungen werden genutzt, um im Rahmen der taktischen Portfolio-Aufstellung Abweichungen von der strategischen Portfolio-Aufstellung vorzunehmen. Das Ziel dieser Abweichungen ist die Erzielung einer höheren Rendite gegenüber jener der strategischen Portfolio-Aufstellung.

Ein wesentlicher Grund, warum die Wirtschaftstätigkeit zyklisch ist, liegt in der Natur von Unternehmensentscheidungen. Die Entscheidungsträger verteilen die Ressourcen auf die – angenommenen – wertvollsten Verwendungszwecke. Vollständige Sicherheit darüber haben sie allerdings nicht. Darüber hinaus brauchen Anpassungen an unerwartete Ereignisse Zeit, um umgesetzt zu werden. Ebenso ist die Umkehrung falscher Entscheidungen oftmals kostspielig.

Das Verständnis der Konjunkturphasen ist wichtig für die Bildung von Deinen Erwartungen an den Kapitalmarkt. Folgende Schwierigkeiten stellen sich allerdings:

  • Konjunkturzyklen unterscheiden sich in ihrer Dauer und Intensität. Die jeweiligen Wendepunkte sind schwer vorherzusagen.
  • Es kann schwierig sein, zu unterscheiden, welche Effekte aus kurzfristigeren Faktoren resultieren, die sich aus dem Konjunkturzyklus ergeben, und welche mit längerfristigen Faktoren zusammenhängen, die die Trendrate des Wirtschaftswachstums beeinflussen.
  • Die Renditen auf dem Kapitalmarkt stehen in engem Zusammenhang mit der Aktivität in der Realwirtschaft, hängen aber auch von Faktoren wie den Erwartungen und der Risikotoleranz der Anleger ab.

Die Konjunkturanalyse ist am nützlichsten, um Chancen innerhalb des Zeithorizonts eines typischen Konjunkturzyklus zu erkennen. Bei längeren Anlagehorizonten, die wahrscheinlich einen oder mehrere vollständige Konjunkturzyklen umfassen, sind Informationen über den aktuellen Zustand der Wirtschaft weniger wertvoll.

Phasen eines Konjunkturzyklus

Nachfolgend werden die allgemeinen Beziehungen zwischen Zinssätzen, Inflation, Aktien- und Anleihekursen im Verlauf des Konjunkturzyklus dargestellt.

Wenn sich zum Beispiel der Höhepunkt des Zyklus nähert, läuft alles wie geschmiert. Das Vertrauen und die Beschäftigung sind hoch, aber die Inflation beginnt, sich auf die Märkte auszuwirken. Mit zunehmender Inflation steigen die Anleiherenditen, und sowohl die Anleihe- als auch die Aktienkurse beginnen zu fallen.

Der Konjunkturzyklus lässt sich in fünf Phasen unterteilen: Anfänglicher Aufschwung, frühe Expansion, späte Expansion, Abschwächung und Kontraktion. Die Phasen weisen jeweils spezifische Merkmale auf:

Anfänglicher Aufschwung

Der anfängliche Aufschwung dauert gewöhnlich einige Monaten. Das Vertrauen der Unternehmen beginnt zuzunehmen. Oftmals gibt es staatliche Anreize durch niedrige Zinssätze (vergleiche Geldpolitik) und/oder Haushaltsdefizite (vergleiche Finanzpolitik). Zumeist verlangsamt sich die Inflation. Geprägt ist diese konjunkturelle Phase dazu von großen Produktionslücken, niedrigen oder sinkenden kurzfristigen Zinssätze.

Für den Kapitalmarkt bedeutet dies regelmäßig eine Bodenbildung bei den Anleiherenditen und steigende Aktienkurse. Insbesondere zyklische, risikoreichere Anlagen wie Small-Cap-Aktien und hochverzinsliche Anleihen entwickeln sich gut.

Frühe Expansion

Die frühe Expansion dauert gewöhnlich von einem Jahr bis zu mehreren Jahren. Sie ist geprägt von steigendem Wachstum bei niedriger Inflation. Das Vertrauen der Unternehmen nimmt weiter zu. Oftmals geht dies mit steigenden kurzfristige Zinssätzen einher. Die Produktionslücke verringert sich.

Für den Kapitalmarkt bedeutet dies regelmäßig stabile oder steigende Anleiherenditen und steigende Aktienkurse.

Späte Expansion

Die späte Expansion ist gewöhnlich geprägt von einem hohes Vertrauen der Wirtschaftsakteure an die konjunkturelle Entwicklung und von einem hohen Beschäftigungsstand. Die in früheren Phasen existente Produktionslücke ist beseitigt und die Wirtschaft droht zu überhitzen. Dies geht einher mit einem steigendem Inflationstempo, einer Überschätzung der Nachfrage und einer Überakkumulation von Kapital. Als Folge dessen begrenzt die Zentralbank gewöhnlich mit ihrer Geldpolitik das Wachstum der Geldmenge.

Für den Kapitalmarkt bedeutet dies regelmäßig steigende kurzfristige Zinssätze, steigende Anleiherenditen und steigende Aktienkurse (ggf. erreichen sie in dieser Phase ihren Höhepunkt) mit erhöhtem Risiko und hoher Volatilität.

Verlangsamung

Die konjunkturelle Phase der Verlangsamung dauert gewöhnlich ein paar Monate bis zu einem Jahr. Sie ist geprägt von einem schwindenden Vertrauen der Wirtschaftsakteure. Die Inflation erhöht sich stetig weiter.

Für den Kapitalmarkt bedeutet dies regelmäßig Höchststände bei kurzfristige Zinssätzen. Ebenso erreichen die Renditen von festverzinslichen Wertpapieren Höchststände. Es kann im Anschluss zu einem Rückgang der Renditen der festverzinslichen Wertpapiere kommen. Dies führt dann zu steigenden Anleihekursen. Es kann auch dazu kommen, dass kurzfristige Zinssätze die langfristigen Zinssätze übersteigen (hier wird gut beschrieben was das bedeutet). Gewöhnlich geht die Verlangsamung auch mit fallenden Aktienkursen einher.

Schrumpfung

Die konjunkturelle Phase der wirtschaftlichen Schrumpfung dauert gewöhnlich 12 bis 18 Monaten. Sie ist geprägt von einem sinkenden Vertrauen der Wirtschaftsakteure und sinkenden Gewinnen der Unternehmen. Es kommt gewöhnlich zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ebenso ist diese Phase von Insolvenzen von Unternehmen geprägt.

Die Inflation erreicht oftmals ihre Höchststände.

Für den Kapitalmarkt bedeutet diese Phase sinkende kurzfristige Zinssätze (Unternehmen fragen wegen geringem Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung wenige Kredite nach). Für die festverzinslichen Wertpapiere bedeutet dies sinkende Renditen und damit steigende Kurse. Es kommt oftmals in der letzten Phase, in der Erwartung des Endes der Rezension, bereits wieder zu steigenden Aktienkursen.

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Wie beeinflusst Finanzpolitik die Wirtschaft? https://www.fundamentalanalysiert.com/staatliche-finanzpolitik-merkmale-wirkungen-und-bedeutungen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=staatliche-finanzpolitik-merkmale-wirkungen-und-bedeutungen https://www.fundamentalanalysiert.com/staatliche-finanzpolitik-merkmale-wirkungen-und-bedeutungen/#comments Thu, 13 Jan 2022 21:54:09 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=470 Die Regierungen versuchen oftmals die Wirtschaft durch ihre Finanzpolitik zu steuern. Wenn die Regierung die Wirtschaft ankurbeln will, betreibt sie regelmäßig eine lockere Finanzpolitik. Dazu senkt sie Steuern oder erhöht die Staatsausgaben. Dadurch vergrößert sich das Haushaltsdefizit. Möchte die Regierung das Wachstum (oder die Inflation) eindämmen, kann sie das Gegenteil tun und Steuern erhöhen. Merkmale […]

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Die Regierungen versuchen oftmals die Wirtschaft durch ihre Finanzpolitik zu steuern.

Wenn die Regierung die Wirtschaft ankurbeln will, betreibt sie regelmäßig eine lockere Finanzpolitik. Dazu senkt sie Steuern oder erhöht die Staatsausgaben. Dadurch vergrößert sich das Haushaltsdefizit. Möchte die Regierung das Wachstum (oder die Inflation) eindämmen, kann sie das Gegenteil tun und Steuern erhöhen.

Merkmale der Finanzpolitik

Wichtig ist es zunächst zu verstehen, dass es bei bei der staatlichen Finanzpolitik immer auf die Änderungen zum vorherigen Zustand ankommt. Es kommt nicht vorrangig auf die Höhe des Haushaltsdefizits an, sondern auf die Veränderung des Defizits. Ein Defizit an sich stimuliert die Wirtschaft nicht. Eine Erhöhung des Defizits kann erforderlich sein, um die Wirtschaft zu stimulieren.

Veränderungen des Haushaltsdefizits, die im Laufe des Konjunkturzyklus natürlich auftreten, wirken weder stimulierend noch restriktiv. In einer expandierenden Wirtschaft gehen die Defizite zurück, weil die Steuereinnahmen steigen und die Auszahlungen an die Arbeitslosen sinken. In einer Rezession ist das Gegenteil der Fall. Allerdings beeinflussen nur von der Politik gesteuerte Veränderungen des Defizits das Wirtschaftswachstum mithin des Konjunkturzyklus.

Antizyklische Wirkungen

Ähnlich wie die Geldpolitik kann die Finanzpolitik eingesetzt werden, um Konjunkturschwankungen entgegenzuwirken. Abgesehen von Extremsituationen – wie beispielsweise in Folge der globalen Finanzkrise 2007-2009 und den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie – verfolgt die Finanzpolitik jedoch in der Regel andere Ziele als die Regulierung des kurzfristigen Wachstums – aus zwei Hauptgründen:

Erstens ist der finanzpolitische Entscheidungsprozess in Demokratien meistens zu langwierig, um zeitnahe Anpassungen der Staatsausgaben und der Besteuerung vorzunehmen, die auf kurzfristige Ziele ausgerichtet sind.

Zweitens führen häufige, größere Änderungen zu Planungsunsicherheit. Des Weiteren beeinträchtigen sie die Finanzierung staatlicher Dienstleistungen.

Die meisten werden allerdings eine antizyklische Wirkung des Steuersystems/Sozialleistungssystem kennen. Staaten mit progressiven Steuersystemen haben die Eigenschaft, dass der effektive Steuersatz für den privaten Sektor prozyklisch ist – er steigt, wenn die Wirtschaft expandiert, und er fällt, wenn die Wirtschaft schrumpft. In ähnlicher Weise schwanken in Staaten mit Sozialleistungssystemen Transferzahlungen umgekehrt zur Konjunktur. Diese tragen dazu bei, Schwankungen des verfügbaren Einkommens für die schwächsten Haushalte abzufedern. Die Wirkung dieser Stabilisatoren sollte bei der Analyse der Entwicklung der Wirtschaft nicht außer Acht gelassen werden.

Bedeutung für Deine Erwartungen an den Kapitalmarkt

Für Deine Erwartungen an den Kapitalmarkt sind die Entscheidungen in der Geldpolitik im Hinblick auf den Wirtschaftszyklus wahrscheinlich wichtiger als die Finanzpolitik. Finanzpolitische Entscheidungen sind zwar wichtig, aber eher zweitrangig.

Beim Blick auf langfristige Entwicklungen des Kapitalmarktes wird es eher umgekehrt sein. Wird eine größere Änderung des finanzpolitischen Kurses vollzogen, führen die Auswirkungen über längere Zeiträume für Veränderungen. Beispielsweise können die Steuererhöhungen für Unternehmen negative Folgen für den lokalen Kapitalmarkt haben. Es handelt sich um eine bedeutende Änderung des Steuerrechts, eine große strukturelle Veränderung, die den Weg der Wirtschaft und der Märkte für viele Jahre beeinflussen kann.

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Anleihen und Geldmarktpapiere https://www.fundamentalanalysiert.com/anleihen-und-geldmarktpapiere/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=anleihen-und-geldmarktpapiere Thu, 06 Jan 2022 18:23:01 +0000 https://www.fundamentalanalysiert.com/?p=766 Dieser Artikel beschreibt die Sub-Anlageklasse der Anleihen und Geldmarktpapieren. Diese gehören der Anlageklasse der festverzinslichen Wertpapiere an. Grundsätzliches Anleihen können unterschieden werden nach traditionellen, unbesicherten Anleihen und mit Vermögenswerten besicherten Anleihen (in englisch: Asset-backed securities). Ebenso können Anleihen unterschieden werden nach dem Emittenten. Typischerweise werden Anleihen von Staaten, supranationalen Organisationen oder lokalen Gebietskörperschaften (z.B. von […]

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Dieser Artikel beschreibt die Sub-Anlageklasse der Anleihen und Geldmarktpapieren. Diese gehören der Anlageklasse der festverzinslichen Wertpapiere an.

Grundsätzliches

Anleihen können unterschieden werden nach traditionellen, unbesicherten Anleihen und mit Vermögenswerten besicherten Anleihen (in englisch: Asset-backed securities). Ebenso können Anleihen unterschieden werden nach dem Emittenten.

Typischerweise werden Anleihen von Staaten, supranationalen Organisationen oder lokalen Gebietskörperschaften (z.B. von einzelnen Bundesländern) ausgegeben. Andererseits können auch Unternehmen Anleihen ausgeben.

Auch unterscheiden sich Anleihen nach der Anlagedauer. Geldmarktpapiere sind hingegen Wertpapiere mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten.

Eine weitere Unterscheidung kann vorgenommen werden bei der Struktur der Anleihen. Anleihen können einen jährlichen Zins (den sogenannten Coupon) zahlen. Die Häufigkeit dieser Coupon-Zahlungen kann unterschiedlich sein (bspw. halbjährlich oder jährlich). Anleihen ohne Coupon-Zahlungen nennt man Zero-Coupon-Bonds. Diese werden oftmals unter Nennwert gehandelt. Der Ertrag wird also (am Fälligkeitsdatum) erzielt.

Anleihen werden gewöhnlich gemäß ihrem Risikoprofil in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die entscheidendste Unterteilung ist die Einordnung einer Anleihe als “Investment Grade” oder als “High-Yield”. Als Investment Grad werden Anleihen bezeichnet, welche risikoärmer sind und ein Rating zwischen AAA und BBB haben. Anleihen mit einem geringeren Rating als BBB werden als High Yield bezeichnet.

Du kannst in Anleihen und Geldmarktpapiere direkt investieren oder eine passive Form der Investition über ETFs wählen.

Es gibt noch viele weitere Unterschiede bei Anleihen auf die hier nicht tiefer eingegangen wird.

Nachfolgend werden sowohl Anleihen von Staaten als auch von Unternehmen differenziert betrachtet.

Staatsanleihen

Staatsanleihen gelten gemeinhin als Referenzpunkt für die risikofreie Geldanlage. Dies gilt insbesondere für Staatsanleihen von westlichen Industrienationen. Diese werden häufig mit dem besten Rating (z.B. die USA mit AAA von Fitch) versehen.

Allerdings sind Staatsanleihen (insbesondere in Entwicklungsländer) durchaus auch anfällig für den Kreditausfall (vgl. Argentinien 2000, 2010, 2020 & Griechenlandkrise 2011 ff.). Tatsächlich sind nur eine Handvoll Länder von den Ratingagenturen als risikofreiem Niveau eingestuft worden.

Regierungen von Staaten emitieren Anleihen zumeist aus fiskalischen Gründen. Sie finanzieren damit Staatsausgaben, die aus den laufenden Einnahmen des Staates nicht gedeckt werden können.

In Deutschland nennen sich Staatsanleihen Bundesanleihen, in den USA US Treasuries und im UK gilts.

Eigenschaften

Staatsanleihen sind in der Regel unbesichert. Beglichen werden Zins und Tilgung der Staatsanleihen bei einem Haushaltsüberschuss aus Steuermitteln und bei einem Haushaltsdefizit aus neuen Schuldtiteln.

Staatsanleihen unterteilen sich in 3 weitere verschiedene Kategorien:

  • Feste Coupon-Zahlungen
  • Flexible Coupon-Zahlungen (abhängig vom Zinsniveau)
  • Inflationsangepasste Coupon-Zahlungen & Rückzahlung des Nennwertes

Risiko

Da Staatsanleihen als verhältnismäßig sicher gelten besteht das größte Risiko des Investments in einer Änderung des generellen Zinsniveaus. Steigt das Zinsniveau sinkt der Wert der Staatsanleihen. Sinkt das Zinsniveau hingegen steigt der Wert der Staatsanleihen. Bei Staatsanleihen mit einem High Yield Rating sollte vor allem die Wahrscheinlichkeit eines partiellen oder vollständigen Kreditausfalls ins Auge genommen werden.

Unternehmensanleihen

Der grundsätzliche Unterschied von Unternehmen zu Staaten ist die Gewinnorientierung von Unternehmen. Unternehmen nehmen Fremdkapital auf um kurzfristigen Verpflichtungen nachzukommen oder langfristige Investitionen zu tätigen. Fremdkapital ist ein wesentlicher Anteil – neben dem Eigenkapital – der Kapitalstruktur von Unternehmen.

Die Kapitalstruktur von Unternehmen besteht gewöhnlich zum überwiegenden Teil aus Fremdkapital. Einen Teil dieser Fremdkapitalfinanzierung erfolgt über Unternehmensanleihen.

Eigenschaften

Unternehmensanleihen werden entweder an Börsen gehandelt oder über privatrechtliche Vereinbarungen geschlossen. Diese unterscheiden sich in der Laufzeit sowie in der Häufigkeit der Coupon-Zahlungen. Auch können – wie bei Staatsanleihen – fixe oder flexible Coupon-Zahlungen vereinbart werden. Eine weitere Möglichkeit sind Zero-Coupon Anleihen.

Auch kann die Dauer von Unternehmensanleihen strukturiert sein. Der einfachste Fall ist ein fester Rückzahlungstermin. Allerdings sind auch mehrere (partielle) Rückzahlungstermine möglich.

In Entwicklungsländern bekommen Unternehmensanleihen meist per se kein höheres Rating als die Staatsanleihen des Staates in dem das Unternehmen seinen Sitz hat.

Risiko

Da Unternehmensanleihen gewöhnlich als risikoreicher als Staatsanleihen angesehen werden, ist die Betrachtung des Risikoprofils noch entscheidender als bei Staatsanleihen. Unternehmensanleihen mit einem Investment Grad Rating werden wahrscheinlich am ehestens von einer Veränderung des allgemeinen Zinsniveaus betroffen sein. Unternehmensanleihen mit einem höherem Risiko (High Yield) sind vorrangig abhängig von der Entwicklung der Kreditwürdigkeit.

Da Unternehmensanleihen einem Kreditausfallrisiko unterliegen ist es wichtig auf die Reihenfolge der Begleichung von Restschuld im Falle eines Zahlungsausfalls zu achten. Bei besicherten Schuldtiteln wird eine Form von Sicherheit verpfändet (z.B. Ausstattung, Land, Gebäude, Aktien, Anleihen), um die Rückzahlung der Schuld zu gewährleisten. Im Gegensatz dazu werden bei ungesicherten Schuldtiteln die Forderungen aus dem allgemeinen Vermögen des Unternehmens gemäß der gesetzlichen oder vertraglichen Zahlungsrangfolge beglichen.

Zinsentwicklungen – Investment Grad vs. High Yield

Es kann den Fall geben, dass sich Unternehmensanleihen aus dem High Yield Spektrum bei Zinserhöhungen positiv entwickeln, Anleihen aus dem Investment Grad Bereich allerdings negativ. Dies kann der Fall sein, da höhere Zinsen meist korreliert sind mit einer guten Entwicklung der Gesamtwirtschaft. Eine gute Entwicklung der Gesamtwirtschaft wiederum führt gewöhnlich zu einem allgemein geringeren Kreditausfallrisiko. Ebenso können Zinssenkungen negativ korreliert mit der Entwicklung von High Yield Anleihen sein. Die Korrelation mit Investment Grad Anleihen hingegen positiv ist. Dies kommt zur Stande, da Zentralbanken Zinsen oftmals dann senken, wenn die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung schlecht ist. Eine schlechte wirtschaftliche Lage führt wiederum zu einem höheren Kreditausfallrisiko bei Unternehmen.

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Festverzinsliche Wertpapiere https://www.fundamentalanalysiert.com/festverzinsliche-wertpapiere/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=festverzinsliche-wertpapiere Wed, 05 Jan 2022 16:49:07 +0000 http://box5934.temp.domains/~fundamp7/?p=74 Festverzinsliche Wertpapiere sind die Anlageklasse mit der höchsten der weltweiten Finanzmärkte (wenn man Immobilien einmal außen vor lässt). Die Anlageklasse der festverzinsliche Wertpapiere ist vielfältig. Sie umfasst einerseits öffentlich gehandelte Wertpapiere wie Anleihen und Geldmarktpapiere. Andererseits besteht sie auch aus nicht-öffentlichen Instrumenten wie Krediten und privat platzierten Wertpapieren. Hier kommst Du zu einer Beschreibung von […]

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Festverzinsliche Wertpapiere sind die Anlageklasse mit der höchsten der weltweiten Finanzmärkte (wenn man Immobilien einmal außen vor lässt).

Die Anlageklasse der festverzinsliche Wertpapiere ist vielfältig. Sie umfasst einerseits öffentlich gehandelte Wertpapiere wie Anleihen und Geldmarktpapiere. Andererseits besteht sie auch aus nicht-öffentlichen Instrumenten wie Krediten und privat platzierten Wertpapieren.

Hier kommst Du zu einer Beschreibung von Anleihen und Geldmarktpapieren. Weil private Kredite und privat platzierte Wertpapieren für die allermeisten Privatanleger nicht von Bedeutung sind, wird auf diese nicht weiter eingegangen.

Unterscheidungen werden bezüglich der Laufzeit und der Kreditqualitätssegmenten getroffen.

Diversifikationsvorteile

Bei der Aufstellung von Deinem persönlich optimalen Anlageportfolio kann die Einbeziehung von festverzinslichen Wertpapieren Diversifikationsvorteile bieten.

Im Allgemeinen haben festverzinsliche Wertpapiere eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten. Falls man eine Anlageklasse zu einem bestehenden Portfolio hinzufügt, die gering mit dem bisherigen Portfolio korreliert ist, kann man Diversifikationsvorteile erlangen. Je niedriger die Korrelation ist, desto größer ist der Diversifikationsvorteil. Eine ausführliche Beschreibung der Nutzung der Diversifikation im Portfolio ist hier beschrieben.

In der Diskussion der einzelnen Sub-Anlageklassen wird auf die jeweiligen Diversifikationsvorteile eingegangen.

Reguläre Cash-Flows

Regelmäßigen Cash-Flows sind ein Hauptvorteil von festverzinslichen Wertpapieren im Portfolio. Regelmäßige Cash-Flows ermöglichen es Dir zu planen, wie Du Deinen bekannten zukünftigen Verpflichtungen wie Studiengebühren oder Lebenshaltungskosten im Alter nachkommen kannst. In diesen Fällen lassen sich Deine künftigen finanziellen Verpflichtungen mit einiger Sicherheit abschätzen.

Oftmals werden daher festverzinsliche Wertpapiere genutzt um die Finanzierung Deiner künftigen finanziellen Verpflichtungen zu gewähren. Manchmal ergibt es Sinn das Portfolio so aufzustellen, dass festverzinsliche Wertpapiere so eingesetzt werden, dass der Zeitpunkt und die Höhe der Erträge aus den festverzinslichen Wertpapieren (Cash-Flows) mit dem Zeitpunkt und der Höhe der erwarteten künftigen finanziellen Verpflichtungen übereinstimmen.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vertrauen in regelmäßige Cash-Flows voraussetzt, dass kein Kreditausfall oder ein anderes kritisches Marktereignis eintreten wird. Diese Ereignisse können dazu führen, dass die tatsächlichen Cash-Flows von festverzinslichen Wertpapiere von den erwarteten Cash-Flows abweichen. Wenn ein Kredit- oder Marktereignis eintritt, muss gegebenenfalls das Anlageportfolio umstrukturiert werden, damit es seine Ziele erreicht.

Inflationsschutz

Gewisse Formen von festverzinslichen Wertpapieren können unter Umständen einen partiellen oder ganzen Inflationsschutz gewähren.

Beispielsweise können Anleihen mit variablen Zinssätzen einen partiellen Inflationsschutz gewähren, da – historisch gesehen – Zinssätze eng mit der Inflation korreliert sind. (Seit der Politik der niedrigen Zinsen und der Geldmengenausweitung der Zentralbanken ist dieser Aspekt allerdings kritisch zu hinterfragen.) Ebenso ist der Inflationsschutz begrenzt, da die Rückzahlung des Kapitals am Fälligkeitsdatum in keiner Form an die Inflation angepasst wird.

Eine Form des vollständigen Inflationsschutzes sind inflationsgebundene Anleihen. Diese koppeln die Coupon-Zahlung an die Inflationsrate (bspw. des Verbraucherpreisindex). Ebenso wird die Kapitalauszahlung am Fälligkeitsdatum an die Inflation angepasst.

Nominaler Kapitalerhalt

Ein nominaler Kapitalerhalt ist neben den laufenden Cash-Flows oftmals der Hauptgrund für die Investition in festverzinsliche Wertpapiere. Solange es nicht zu einem Kreditausfall (Teilausfall oder vollständiger Ausfall), wird der Nennwert der Anleihe oder des Kredites am Fälligkeitsdatum zurückgezahlt.

Risiken

Festverzinsliche Wertpapiere unterliegen wie jede Anlageklasse gewisser Risiken.

Das offensichtlichste Risiko ist sicherlich der Kreditausfall. Falls ein Unternehmen oder ein Staat nicht mehr in der Lage ist seiner Zahlungsverpflichtung nachzukommen, kommt es zum teilweisen oder vollständigen Kreditausfall. Dies ist das wesentlichste Risiko für festverzinsliche Wertpapiere mit geringer Bonität.

Das zweite wesentliche Risiko besteht darin, dass es zu Zinsänderungen kommen kann. Ein höherer Zinssatz reduziert den Wert eines Schuldtitels (mit niedrigerem vereinbarten Zins). Ein niedrigerer Zinssatz erhöht den Wert eines Schuldtitels (mit höherem vereinbarten Zins).

Darüber hinaus besteht bei den meisten Formen von festverzinslichen Wertpapieren ein Inflationsrisiko. Dieses besteht darin, dass einerseits der Nennwert nur in nominalen Werten zurückgezahlt wird. Andererseits besteht es, wenn fixe Zinssätze vereinbart werden.

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