Festverzinsliche Wertpapiere

Festverzinsliche Wertpapiere sind die Anlageklasse mit der höchsten der weltweiten Finanzmärkte (wenn man Immobilien einmal außen vor lässt).

Die Anlageklasse der festverzinsliche Wertpapiere ist vielfältig. Sie umfasst einerseits öffentlich gehandelte Wertpapiere wie Anleihen und Geldmarktpapiere. Andererseits besteht sie auch aus nicht-öffentlichen Instrumenten wie Krediten und privat platzierten Wertpapieren.

Hier kommst Du zu einer Beschreibung von Anleihen und Geldmarktpapieren. Weil private Kredite und privat platzierte Wertpapieren für die allermeisten Privatanleger nicht von Bedeutung sind, wird auf diese nicht weiter eingegangen.

Unterscheidungen werden bezüglich der Laufzeit und der Kreditqualitätssegmenten getroffen.

Diversifikationsvorteile

Bei der Aufstellung von Deinem persönlich optimalen Anlageportfolio kann die Einbeziehung von festverzinslichen Wertpapieren Diversifikationsvorteile bieten.

Im Allgemeinen haben festverzinsliche Wertpapiere eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten. Falls man eine Anlageklasse zu einem bestehenden Portfolio hinzufügt, die gering mit dem bisherigen Portfolio korreliert ist, kann man Diversifikationsvorteile erlangen. Je niedriger die Korrelation ist, desto größer ist der Diversifikationsvorteil. Eine ausführliche Beschreibung der Nutzung der Diversifikation im Portfolio ist hier beschrieben.

In der Diskussion der einzelnen Sub-Anlageklassen wird auf die jeweiligen Diversifikationsvorteile eingegangen.

Reguläre Cash-Flows

Regelmäßigen Cash-Flows sind ein Hauptvorteil von festverzinslichen Wertpapieren im Portfolio. Regelmäßige Cash-Flows ermöglichen es Dir zu planen, wie Du Deinen bekannten zukünftigen Verpflichtungen wie Studiengebühren oder Lebenshaltungskosten im Alter nachkommen kannst. In diesen Fällen lassen sich Deine künftigen finanziellen Verpflichtungen mit einiger Sicherheit abschätzen.

Oftmals werden daher festverzinsliche Wertpapiere genutzt um die Finanzierung Deiner künftigen finanziellen Verpflichtungen zu gewähren. Manchmal ergibt es Sinn das Portfolio so aufzustellen, dass festverzinsliche Wertpapiere so eingesetzt werden, dass der Zeitpunkt und die Höhe der Erträge aus den festverzinslichen Wertpapieren (Cash-Flows) mit dem Zeitpunkt und der Höhe der erwarteten künftigen finanziellen Verpflichtungen übereinstimmen.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vertrauen in regelmäßige Cash-Flows voraussetzt, dass kein Kreditausfall oder ein anderes kritisches Marktereignis eintreten wird. Diese Ereignisse können dazu führen, dass die tatsächlichen Cash-Flows von festverzinslichen Wertpapiere von den erwarteten Cash-Flows abweichen. Wenn ein Kredit- oder Marktereignis eintritt, muss gegebenenfalls das Anlageportfolio umstrukturiert werden, damit es seine Ziele erreicht.

Inflationsschutz

Gewisse Formen von festverzinslichen Wertpapieren können unter Umständen einen partiellen oder ganzen Inflationsschutz gewähren.

Beispielsweise können Anleihen mit variablen Zinssätzen einen partiellen Inflationsschutz gewähren, da – historisch gesehen – Zinssätze eng mit der Inflation korreliert sind. (Seit der Politik der niedrigen Zinsen und der Geldmengenausweitung der Zentralbanken ist dieser Aspekt allerdings kritisch zu hinterfragen.) Ebenso ist der Inflationsschutz begrenzt, da die Rückzahlung des Kapitals am Fälligkeitsdatum in keiner Form an die Inflation angepasst wird.

Eine Form des vollständigen Inflationsschutzes sind inflationsgebundene Anleihen. Diese koppeln die Coupon-Zahlung an die Inflationsrate (bspw. des Verbraucherpreisindex). Ebenso wird die Kapitalauszahlung am Fälligkeitsdatum an die Inflation angepasst.

Nominaler Kapitalerhalt

Ein nominaler Kapitalerhalt ist neben den laufenden Cash-Flows oftmals der Hauptgrund für die Investition in festverzinsliche Wertpapiere. Solange es nicht zu einem Kreditausfall (Teilausfall oder vollständiger Ausfall), wird der Nennwert der Anleihe oder des Kredites am Fälligkeitsdatum zurückgezahlt.

Risiken

Festverzinsliche Wertpapiere unterliegen wie jede Anlageklasse gewisser Risiken.

Das offensichtlichste Risiko ist sicherlich der Kreditausfall. Falls ein Unternehmen oder ein Staat nicht mehr in der Lage ist seiner Zahlungsverpflichtung nachzukommen, kommt es zum teilweisen oder vollständigen Kreditausfall. Dies ist das wesentlichste Risiko für festverzinsliche Wertpapiere mit geringer Bonität.

Das zweite wesentliche Risiko besteht darin, dass es zu Zinsänderungen kommen kann. Ein höherer Zinssatz reduziert den Wert eines Schuldtitels (mit niedrigerem vereinbarten Zins). Ein niedrigerer Zinssatz erhöht den Wert eines Schuldtitels (mit höherem vereinbarten Zins).

Darüber hinaus besteht bei den meisten Formen von festverzinslichen Wertpapieren ein Inflationsrisiko. Dieses besteht darin, dass einerseits der Nennwert nur in nominalen Werten zurückgezahlt wird. Andererseits besteht es, wenn fixe Zinssätze vereinbart werden.