Deine taktische Portfolio-Aufstellung – Nutzen von Chancen!

Deine persönlich optimale Portfolio-Aufstellung beginnt mit der strategischen Portfolio-Aufstellung. In dieser legst Du Deine langfristige Portfolio-Aufstellung fest. Sie basiert auf Deinen langfristigen Erwartungen an den Kapitalmarkt. Wenn Du diesen ersten und wichtigsten Schritt Deiner persönlich optimalen Portfolio-Aufstellung hinter Dir hast, dann kannst Du Dir die Frage stellen, ob Du von kurzfristigen Entwicklungen profitieren möchtest.

Zweck der taktischen Portfolio-Aufstellung

Deine taktische Portfolio-Aufstellung weicht von Deiner strategischen Portfolio-Aufstellung ab. Sie dient dazu kurzfristigere Investmentchancen am Kapitalmarkt zu nutzen. Durch taktische Abweichungen von der strategischen Zusammensetzung des Portfolios wird das Risiko erhöht, um eine Extra-Rendite einzufahren. Das Risiko der taktischen Portfolio-Aufstellung liegt darin, dass Du in Deinen Einschätzungen der kurzfristigen Entwicklung der Kapitalmärkte auch falsch liegen kannst.

Beispiel

Wenn Wachstums-Unternehmen zur Zeit – im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt – geringer bewertet sind und Substanzwerte höher bewertet sind, dann könntest Du Wachstumgswerte für beispielsweise 1-2 Jahre höher (gegenüber Deiner strategischen Portfolio-Aufstellung) gewichten und Substanz-Unternehmen in diesem Zeitraum im Portfolio-Gewicht reduzieren. Selbiges würde gelten bei der unterschiedlichen Einschätzung von verschiedenen geographischen Räumen oder Währungsräumen. Ist gemäß strategischer Portfolio-Aufstellung ein Gewicht von 10 % für europäische Aktien vorgesehen, aber Du bist der Ansicht, dass kriegerische Entwicklungen in Europa dazu führen, dass sich europäische Aktien schlechter als US-amerikanische entwickeln werden, dann kannst Du im Rahmen der taktischen Portfolio-Aufstellung den Anteil europäischer Aktien reduzieren und den Anteil US-amerikanischer Aktien erhöhen.

Trade-Off zwischen Out-Performance und Risiko

Bei der taktischen Portfolio-Aufstellung gibt es ein Trade-Off zwischen potenzieller Out-Performance gegenüber der strategischen Portfolio-Aufstellung und dem größerem Risiko durch aktives Handeln.

Kosten für die taktische Portfolio-Aufstellung entstehen durch den Handel und die Überwachung. Ebenso kann es zu höheren Kapitalertragssteuern kommen, da Gewinne realisiert werden. Daher sollte die Entscheidung für eine taktische Portfolio-Aufstellung unter Berücksichtigung eines Kosten-Nutzen-Verhältnisses getroffen werden.

Erfolg einer taktischen Portfolio-Aufstellung messen

Am Kapitalmarkt lernt man über den Zeitverlauf. Wichtig ist zu verstehen woher die eigene Rendite kommt und aus welchem Grunde man nicht erfolgreich gewesen ist. Aber wie misst man den Erfolg der taktischen Portfolio-Aufstellung. Der Erfolg der taktischen Portfolio-Aufstellung kann gegenüber der strategischen Portfolio-Aufstellung gemessen werden. Dies gilt sowohl mit Blick auf die Rendite – als auch mit Blick auf die Volatilität – als Risiko-Maß. Ist die Rendite bei gleicher Volatilität wie der bei strategischen Portfolio-Aufstellung höher, dann kann man davon sprechen, dass die taktische Portfolio-Aufstellung ein Erfolg gewesen ist. Ist die Rendite jedoch auf dem selben Level wie in der strategischen Portfolio-Aufstellung, die eigene Volatilität jedoch höher, dann ist man weniger für eingegangenes Risiko entschädigt worden wie bei der strategischen Portfolio-Aufstellung. Damit wäre die taktische Portfolio-Aufstellung also eine Misserfolg gewesen.